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Sehenswürdigkeiten

Von der befestigten Stadt zum modernen Geschäfts- und Verwaltungszentrum

Das Moseltal, das seine Reichtum der günstigen Lage am Wasser sowie dem fruchtbaren Boden verdankt, war bereits vor der Römerzeit besiedelt. Spricht man von Grevenmacher, so muss man auf eine erste Siedlung hinweisen, sie sich auf der Anhöhe “Buerggruef”, in der Nähe der späteren Römerstraße von Trier nach Luxemburg befand.

Die Grafen von Luxemburg wählten nach der ersten Jahrtausendwende das strategisch günstig gelegene “Grevenmacher im Tal” aus, um ihre Ländereien vor den mächtigen Erbischöfen von Trier zu schützen. Im als “Machara” oder “Machera” erwähnten Ort kreuzten sich die Hauptstraßen Trier-Luxemburg und Trier-Diedenhofen. Vermutlich nachdem Graf Heinrich V., der Blonde, “Makeren” 1252 die Freiheitscharta überreicht hatte, entstand im 13. und 14. Jahrhundert die schützende Festungsmauer, welche die heutige Altstadt umgab. Auf einem kulturhistorischen Rundgang, der auch durch die 2013 eingerichtete Freilichtgalerie “Turgaass” führt, kann man seit 1997 den Spuren der Festungsmauer nachgehen, die Ende des 17. Jahrhunderts geschleift wurde.

Grevenmacher ist heute ein modernes Geschäfts- und Verwaltungszentrum mit vielen touristischen Attraktionen. Dazu gehören ein modernes Schwimmbad, ein attraktiver Campingplatz, der “Maacher Kulturhuef” mit Kino, Druckmuseum, Spielkartenausstellung und Kulturcafé, der einzige Schmetterlingsgarten Luxemburgs, die teils neu eingerichtete Uferpromenade mit Blick auf die elegante Moselbrücke, anziehende Kinderspielplätze, Tennisplätze und Wanderwege. In der einladenden Fußgängerzone kann man nach Herzenslust flanieren oder verweilen und sich anschließend eine Wein- oder Crémantverkostung in den 1921 gegründeten Kellereien Vinsmoselle und Bernard-Massard gönnen. Auch eine Schifffahrt an Bord des luxuriösen Personenschiffes “MS Princesse Marie-Astrid” kann von Grevenmacher aus unternommen werden.

Die Pfarrkirche

Die heutige Pfarrkirche, die, wie ihre Vorgängerin, dem heiligen Laurentius geweiht ist, wurde 1782/83 erbaut. Seither ist das Gotteshaus an den jahrhundertealten Stadtturm angebaut, der früher Wacht- und Wehrturm war und zu einem der Symbole der Moselmetropole geworden ist.

De blannen Theis

Als Mathias Schou kam der “blannen Theis” 1747 in Grevenmacher zu Welt. Er ergriff den Beruf eines Spielmanns und trug bei Festen die ersten Lieder in Luxemburger Sprache vor. Seit 1991 kann man ein Denkmal für den “blannen Theis”, der 1824 verarmt in Eich starb, in Grevenmacher bewundern.

Frantz Seimetz

Der Maler, Schriftsteller und Weltenbummler Frantz Seimetz erblickte das Licht der Welt 1858 in Grevenmacher. Von seinen vielen Reisen hinterließ er seiner Nachwelt unzählige stimmungsvolle Portraits und Landschaften. Auch die vier Büchlein “Der Feuersalamander – Einfälle und Ausfälle” stammen aus seiner Feder. Seimetz starb 1934 in Rollingergrund.

Das Pfarrhaus

Das heutige Pfarrhaus wurde 1708 erbaut. Von 1777 an und bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte es dem letzen Grevenmacher Landrichter François de Baxeras. 1892 kam es durch Ankauf in den Besitz der Kirchenfabrik. Das angebaute Kaplanshaus wurde ab 2001 in ein modernes Pfarr(verbands)zentrum umgebaut. Der Gebäudekomplex wurde 2013 auf die Liste der Nationalmonumente aufgenommen.

Der Kundel

Der Nachbau des ehemaligen Waschbrunnens “Kundel”, der sich am Eingang der “Turgaass” befand und der einzige Waschbrunnen innerhalb der Stadtmauer war, wurde 2009 auf Anregung des lokalen Syndicat d’Initiative in einer gemeindeeigenen Scheune vom Architektenbüro WeB verwirklicht. In einer kleinen Galerie im oberen Stockwerk findet man Informationen über die Funde, die ab 2003 in den Baxeras-Gärten getätigt wurden.

Die Turgaass

In der “Turgaass”, die an die Stadtmauer grenzte, schuf die Stadt Grevenmacher 2013 die Freilichtgalerie “Turgaass”, die sich neben dem Nachbau des “Kundel” befindet. Hier erfährt der Besucher auf sechs großen, ilustrierten Schautafeln Wissenswertes über die geschichtsträchtige Vergangenheit von Grevenmacher.

  • Die Festungsmauer war ein Viereck von 280 auf 250 Meter. In der Mauer waren 27 oder28 Türme und vier Pforten. In der Mitte steht auch heute noch der Festungsturm.
  • Im Jahr 1252 überreichte der Luxemburger Graf Heinrich V. der Ortschaft Machern die Freiheitsurkunde. An diese Freiheit waren verschiedene Bedingungen geknüpft.
  • Im Jahre 1357 erteilte Herzog Wenzel I. Grevenmacher das Recht, einen Wochenmarkt zu veranstalten, der viel zum wirtschaftlichen Aufschwung des Städtchens beitrug.
  • Im November 1822 verbrannten in Grevenmacher 147 Wohnhäuser, etwa 80 Ställe und 39 Scheunen. Die Brandursache war ein Schwein, das tags zuvor heimlich in der Syrgasse geschlachtet und gesengt worden war.

Die Kreuzkapelle

Die 1737 erbaute Kreuzkapelle auf dem Kreuzerberg, mit ihrem massiven steinernen Kreuz über dem Hauptaltar, ist das Herzstück Grevenmachers. Drei Kreuzwege den Berg hinauf (1627, 1875 und 1956) sind bekannt. Seit 1956 sind Kreuzerberg und Kreuzkapelle Totengedenkstätte der Stadt Grevenmacher. 2015 wurde Kapelle und Kreuzweg auf die Liste der Nationalmonumente aufgenommen.

Die Baxeras-Gärten

Die Baxeras-Gärten, die sich im nordwestlichen Teil Grevenmachers befanden, waren einst im Besitz des letzten Landrichters François de Baxeras. Um 1900 erwarben die Franziskanerinnen der Barmherzigkeit sie. Dort, wo heute das HPPA steht, wurden 2003/2004 bei einer Notgrabung interesaante Funde entdeckt, welche die Geschichte Grevenmachers in einem neuen Licht erscheinen lassen.

Der Turm an der Westseite der Festungsmauer

2012/2013 ließ die Stadt Grevenmacher in Zusammenarbeit mit staatlichen Dienststellen in der Syr den zweiten Turm im westlichen Teil der Stadtmauer sowie ein Stück Festungsmauer samt zwei Bögen, einem Stück Wehrgang und einer Schießscharte fachgerecht restaurieren.

Die Grenzbrücke

Drei feste und eine provisorische Brücke über die Mosel zwischen Grevenmacher und Wellen sind bekannt. Die provisorische Brücke aus den Jahren 1793/94 wurde lediglich zu Militärzwecken benutzt. Die festen Grenzbrücken stammen aus den Jahren 1880/81 (bis 1944), 1955 (bis 2013) und 2013.

Die Zéintscheier

In der Zehntscheune aus dem 17. Jahrhundert mussten die Grevenmacher Bürger ihre Abgaben tätigen: die neunte Garbe und den neunten Korb Trauben, wie es bereits in der Freiheitscharta von 1252 verbrieft war. Bei rezenten Ausgrabungen konnte festgestellt werden, dass die heutige Zehntscheune nicht das erste Gebäude ist, das sich an dieser Stelle im Zentrum von Grevenmacher befindet.

Der Prosteneek

Der “Prosteneek”, wo einst die Hauptstraßen Trier-Diedenhofen und Trier-Luxemburg sich kreuzten, bekam seinen Namen von dem ersten Kolonialwarengeschäft, das die heutige Firma Mathis Prost 1847 hier eröffnete. Die “Kondschafter”, eine Skulptur von Guy Charlier, nach einem Motiv des Moselmalers Jean-Pierre Beckius, warben früher für den Moselwein und dessen Feste in Grevenmacher.

Das Osburg-Haus

Das herrschaftliche Peter-Osburg-Haus geht auf den Edelmann Peter von Osburg zurück, der 1418 der Stadt Grevenmacher sein Hab und Gut vermachte. Nach dem Tod des Stifters (1439) war ein (Zivil) Hospiz im Haus, das später den Schulschwestern als Bleibe diente, dann die Stadtbibliothek beherbergte und nun der regionalen Musikschule Heimat bietet.

Die “Primärschule”

Die Grevenmacher Primärschule – heute das Hauptgebäude der Grundschule – wurde von 1919 bis 1921 erbaut und 1922 eingeweiht. Hier fand 1925 der erste Grevenmacher Weinmarkt statt. Zwischen 2003 und 2009 wurde das stattliche Gebäude umgebaut, erweitert und von Grund auf renoviert.

Der Sagen- und Legendenpfad

Auf diesem Themenpfad in der Nähe der neuen Treppe haben bekannte Gestalten oder Orte aus der reichen und vielfältigen Grevenmacher Sagen- und Legendenwelt eine Bleibe erhalten.

Der Pfad wird eröffnet mit der Skulptur (aus Corten-Stahl) des Longkaulemännchen(Design: Dina Paulus, genau wie die ausdrucksstarken Zeichnungen auf den Stelen).

  • Das Longkaulemännchen, das in der Longkaul zwischen Grevenmacher und Machtum hauste, tritt mit seinem Geldsack auf. Bei einem schlimmen Unwetter wird es mit seinem Bleimantel in die Mosel gezogen.
  • Die Nachbarin des Longkaulemännchen, das Felsefrächen, das eine Zeitlang sehr beliebt war, spinnt in seiner Höhle im Ort genannt “Fels”. Weil es jedoch später ein Kind umbringt, wird es schließlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
  • Der Teufel schleppt den schweren Grundstein für das neue Spielcasino in Trier durch ganz Grevenmacher. Weil er auf dem Groesteen zwischen Grevenmacher und Manternach erfährt, dass in Trier eigentlich ein Dom gebaut wird, tanzt er wütend auf dem Stein und hinterläßt seine Spuren.
  • Das Weiße Kreuz an einem Haus in der Schuckenhiel erinnert an den blutigen Überfall von 1552 durch den Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Kulmbach und seine “Schucken” – so nannte man dessen Truppen. Der Markgraf soll ebenfalls das schönste Mädchen aus Grevenmacher als Kriegsbraut entführt haben, heißt es in einem Theaterstück.
  • Der mysteriöse Nieser unter der Brücke über den Gehaansbach, wo sich heute der Kreisverkehr Kummert befindet, wird erlöst durch einen Betrunkenen, der ihn verflucht.
  • Der große Moselhund war ein gutmütiges Ungeheuer, das sich meistens in oder an der Mosel aufhielt. Er wurde als Kinderschreck eingesetzt, um die Kleinen vom Wasser fernzuhalten.

Der Sagen- und Legendenpfad wurde von der Gruppen “Soen a Legenden” aus der Grevenmacher Kulturkommission ausgearbeitet und vom Architektenbüro WeB geplant. In der Nähe des Pfades zeichnet eine ausführliche Geschichtschronik die Entwicklung Grevenmachers zur Moselmetropole auf.

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