Die erste „feste“ Grenzbrücke (1882-1944)
Die erste offizielle Grenzbrücke zwischen Grevenmacher (L) und Wellen (D) wurde in den Jahren 1880/81 gebaut und Anfang 1882 dem Verkehr übergeben. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts gab esjedoch schon bei Grevenmacher eine Brücke über die Mosel, wie aus „Situations Carten“ aus den Jahren 1793 und 1794 hervorgeht.
Diese Verbindung wurde allerdings nur vorübergehend und nur zumilitärischen Zwecken genutzt.
Die Brücke von 1880/81 war eine Bogenbrücke, mit einer Gesamtlänge von 203,95 m. Ein königlich-großherzoglicher Beschluss vom 4. Januar 1882 ermächtigte die Stadt Grevenmacher, einen Zoll auf der neu erbauten Moselbrücke zu erheben. Ab 1892 stand in der Mitte der Grenzbrücke ein eisernes Brückengitter, das zu Verteidigungszwecken gedacht war. Die Zollschranke, die Anfang der 1930er Jahre errichtet wurde, war dem Brückenpächter dienlich. Sie bestand beiderseits bis zur Sprengung der Moselbrücke durch eine Granate im September 1944 im Rahmen der Wirren des Zweiten Weltkrieges.
Die zweite Grenzbrücke (1955-2013)
Von September 1944 bis Dezember 1955 bestand keine Brückenverbindung zwischen Grevenmacher (L) und Wellen (D) .Am 1. Februar 1952 war eine Fährverbindung zwischen den beiden Ortschaften aufgenommen worden. Nachdem im September 1953 mit dem Abriss der Überreste der alten Brücke begonnen worden war, konnte der Bau der Pfeilerfundamente für die neue Brücke im Frühjahr 1954 erfolgen. Im August 1954 standen die Pfeiler. Die Bauarbeiten dauerten bis Ende 1955.
Am 15. Dezember 1955 wurde diese Moselbrücke – eine Spannbeton-Balkenbrücke über 5 Felder, mit einer Gesamtlänge von 213 m – für den Verkehr freigegeben. Die Zollhäuschen an den beiden Brückenenden wurden im Frühjahr 1956 errichtet. Nachdem das Schengener Abkommen betreffend die Abschaffung der Binnengrenzen zwischen den Staaten 1995 in Kraft getreten war, wurden sie überflüssig. 2002 war die Brücke saniert worden. Ab dem 20. Mai 2013 wurde die zweite „feste“ Moselbrücke eingerissen.
Die neue Grenzbrücke (2013)
Am 8. August 2013 konnte der Mittelbogen der neuen, 213 m langen Bogenbrücke aus dem Hafen von Mertert über die Mosel befördert und auf seine Träger aufgesetzt werden. Am 15. Oktober 2013 wurde die Brücke für den Verkehr freigegeben.
Die neue Grenzbrücke über die Mosel ist eine Bogenbrücke mit Fahrbahn auf halber Höhe des Bogens. Der Bogenteil über der Fahrbahn wurde als Mittelbogen ausgeführt. Unterhalb der Fahrbahnebene spaltet sich der Bogen in zwei Stützbeine auf, die sich auf den Unterpfeilern abstützen. Der Mittelbogen auf Höhe der „Verbindungsebene“ ermöglicht dem Benutzer der Brücke eine hindernisfreie Sicht auf die Mosel sowie das Umland. Die elegante Konstruktion mit einer Gesamtlänge von 213 m wurde als Vierfeldbrücke errichtet. Das Hauptfeld hat eine Spannweite von 113,80 m. Der Überbau besteht aus einer stählernen Struktur, welche auf Pfeilern aus Beton gegründet ist. Der zweite Pfeiler auf der luxemburgischen Seite wurde aus Stahl konstruiert, um diese architektonische Trennung zwischen Stahl und Beton beizubehalten.
Informationen: Straßenbauverwaltung Luxemburg.
Zusammenstellung: Monique Hermes 2014 – Update: 2022.